Aus der Zeit des 2. Weltkriegs liegen sonst kaum Fotos vor. Ein neues Kapitel in unserer Geschichte begann mit der Verlagerung der Frontlinie zwischen der Wehrmacht und den Amerikanern zu Ostern 1945. Nachdem letzte deutsche Truppenteile am Ostersamstag Richtung Osten zogen und die sämtliche Fuldabrücken sprengten, beschossen am Vormittag des Ostersonntags Flieger der Alliierten das Dorf. Dabei geriet der Hof in der Nürnberger Str. 25 in Brand. Am Wald oberhalb von Lobenhausen tauchten am selben Tag noch amerikanische Panzer auf. Bei einem Gefecht an der Körler Mühle gab es laut der Schulchronik mehrere Tote und am Ostermontag 1945 wurde ein deutscher Flieger abgeschossen, der in den Fuldaauen abstürzte, wobei sich der verletzte Pilot retten konnte.
Der Heimatabend mit einem Blick in die Geschichte von Körle ist auch ein würdiger Anlass, an die Menschen zu erinnern, die diesen Anblick ihres Heimatdorfes Körle einige Jahre nach Kriegsende nicht mehr erlebten. 96 Männer aus Körle, insgesamt übrigens 150 aus unseren heutigen vier Ortsteilen, überlebten die Kriegsjahre 1939 bis 45 nicht.
Viele Familien mussten in der ohnehin schwierigen Nachkriegszeit nun ohne Väter, Brüder, Söhne auskommen. Die Unterbringung vieler Heimatvertriebener und Ausgebombter war eine große Herausforderung, doch stellte sich die Aufnahme der Menschen bis heute als Bereicherung für das Dorf dar. Wie sich Körle in den Nachkriegsjahren entwickelt hat und welche Veränderungen in Bildern festgehalte wurden, sehen wir im zweiten Teil.
