Wie alt eine Ansiedlung, ein Dorf, eine Stadt wirklich ist, lässt sich in den meisten Fällen schwer sagen. Deshalb hat man offiziell festgelegt, dass als Grundlage für Jubiläumsfeiern die erste Erwähnung eines Ortes in zeitgenössischen Urkunden gelten soll. Das ist wirklich alte Dörfer und Städte eine sehr unbefriedigende Lösung, hängt es doch an so vielen Zufälligkeiten ab, ob dann dieses Schriftstück etwa in einem Kloster angefertigt wurde und ob dann dieses Schriftstück die Jahrhunderte überdauert hat. Deshalbe ist die 875 Jahrfeier keine Angabe über das genaue Alter des Dorfes.
Den Namen Lobenhausen bzw. Lubenhusen tragen gleich drei Dörfer. Ein Lobenhausen ist heute Ortsteil von Kirchberg an der Jagts (Württemberg), das andere lag bei Wenigenhasungen und its jeine Wüstung. Gerade mit diesem Lobenhusen kann beim Studium alter Akten unser Lobenhausen leicht verwechselt werden. Genau das ist bei der Festlegung des Ersterwähnungsjahres passiert. Hierzu schreibt das „Hessische Staatsarchiv Marburg“: Lobenhausen wird bereits 1123 genannt. In diesem Jahre bestätigte Erzbischof Adalbert 1. von Mainz dem Kloster Hasungen zahlreiche Güterübertragungen, darunter die des Megingoz von Vorschütz in Lubenhusen. Bisher wurde dieser Beleg meist auf eine gleichnamige Wüstung bei Wenigenhasungen bezogen. Doch spricht für Lobenhausen bei Körle nicht nur die Herkunft des Schenkers, sondern mehr noch, dass das kloster Hasungen bereits 1151 zusammen mit (anderen Gütern), den Besitz in Lobenhausen veräußerte. Bisher hatte man angenimmen (und so steht es in vielen geschichtlichen Büchern), dass Lobenhausen im Jahre 1151 erstmals erwähnt wurde.